Verzweifelt wenden sich aus Afghanistan Geflüchtete nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan an Frankfurter Beratungsstellen, auch an Kirchengemeinden, weil sie die Sorge um das Schicksal ihrer Verwandten in dem Land am Hindukusch zerreißt.
Anja Harzke, Pfarrerin der Evangelischen Dornbuschgemeinde, stellvertretende Vorsitzende von MAqom – Kirche und Zuflucht e.V., beispielsweise berichtet: „Als freiwillig Engagierte in Kirchengemeinden erreichen uns seit Tagen, ja seit Wochen, Hilferufe von verzweifelten aus Afghanistan stammenden Menschen, die hier Schutz gefunden haben, deren Familien aber noch in Afghanistan sind.“ Bettina Janotta, Leiterin des Kirchlichen Sozialdienstes für Passagiere am Flughafen der Diakonie, berichtet, dass sich nach dem Abzug der westlichen Truppen 600 bis 1000 Menschen im Transitbereich des Flughafens aufhielten. Auch wenn alle sich bemühten, Fraport AG, Deutsches Rotes Kreuz, Lufthansa, Bundespolizei und andere, es gelinge kaum „der Bedürfnisse der vielen Menschen Herr zu werden“. Auch bei Barbara Lueken, Verfahrensberaterin im Evangelischen Zentrum Am Weißen Stein steht das Telefon nicht still. Leute, die verzweifelt versuchen, ihre Angehörigen aus Afghanistan rauszubekommen, rufen an oder stehen direkt vor der Bürotür.
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