Drei Menschen in ungewöhnlichem „Outfit“ sorgten für neugierige Blicke bei den Besuchern des Bauernmarktes an der Konstablerwache: Gehüllt in grün und rot bemalte Pappkisten führten sie einen Demonstrationszug von rund 40 Teilnehmenden an, der vom Punctum in der Liebfrauenstraße über Hauptwache und Zeil zur Konstablerwache und schließlich zum Dom ging. Mit dem sogenannten „Klimapilgern“ wollten die Katholische Stadtkirche, die Katholische Akademie Rabanus Maurus und die Stadtversammlung Frankfurter Katholikinnen und Katholiken aufmerksam machen auf das von der UN 2015 vereinbarte 1,5-Grad-Ziel, also die Absicht, den menschengemachten globalen Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt bis zum Jahr 2100 auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Begleitet wurden die singenden, betenden und diskutierenden Menschen vom Glockengeläut der Katharinenkirche, Saxophonklängen von Ruben Manger und nachdenklich machenden Poetry-Slam-Texten von Code Kosmo (siehe unten) zu Toleranz und Klimagerechtigkeit. Da die Aktion ausging von der Misereor-Fastenaktion 2022 „Es geht. Gerecht!“, war auch ein großes Misereor-Hungertuch dabei. An Passantinnen und Passanten wurden 500 kleine Beutelchen mit Wildblumensamen verteilt.
Mit Passanten ins Gespräch gekommen
Thomas Wagner, Studienleiter im Haus am Dom, sprach an der Hauptwache, dem früheren Verkehrsknotenpunkt der Frankfurter Innenstadt, von der zukünftig notwendigen fairen Mobilität. Die faire Produktion von Kleidung war Thema mitten auf der Zeil, als Pfarrer Thomas Schmidt, vom Netzwerk Frankfurter Eine-Welt Gruppen sich an die Teilnehmer wandte. Und am Wochenmarkt an der Konstablerwache sprach Marianne Brandt, Vorsitzende der Stadtversammlung, über gesunde, klimafreundliche Ernährung. Im Vordergrund stand die globale Dimension von Klimagerechtigkeit durch eindrückliche, dramatische Beispiele aus Bangladesch und den Philippinen von Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerks Misereor. Thomas Wagner zeigte sich nach dem Klimapilgern zufrieden und sagte, man sei mit Menschen ins Gespräch gekommen: „Der beabsichtigte Dialog mit den konsumorientierten Zeil-Passanten ist gelungen.“
Die Veranstaltung wurde von der Katholischen Stadtkirche initiiert und gemeinsam vorbereitet von Marianne Brandt, Vorsitzende der Versammlung Frankfurter Katholikinnen und Katholiken, Jutta Fechtig-Weinert von der Stadtkirche, Pfarrer Thomas Schmidt aus dem Frankfurter Westen und Dr. Thomas Wagner von der katholischen Akademie im Haus am Dom. Sie alle zeigten sich optimistisch, dass der Auftakt zum Klimapilgern fortgesetzt werden wird. Die MISEREOR-Fastenaktion 2022 steht unter dem Motto „Es geht. Gerecht!“. Weitere Informationen: www.misereor.de.
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