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6. Dez 23 I Stefanie Brauer-Noss neue Prodekanin



v.li. Prodekanin Amina Bruch-Cincar, die neu gewählte Prodekanin Stefanie Brauer-Noss, Stadtdekan Holger Kamlah Foto: Rolf Oeser

Mit deutlicher Mehrheit hat die Evangelische Stadtsynode Frankfurt und Offenbach die Bornheimer Pfarrerin Stefanie Brauer-Noss zur Prodekanin für den Dekanatsbereich Nord-West gewählt. 70 Delegierte votierten für die 42 Jahre alte Pfarrerin der Gemeinde Frankfurt-Bornheim, die erst kürzlich in den Vorstand des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und Offenbach gewählt wurde und als Expertin für Reformprozesse in der Kirche gilt. 30 Stimmen entfielen auf den einzigen Gegenkandidaten, Pfarrer Benjamin Schiwietz, aus dem Dekanat Westerwald, dazu gab es neun Enthaltungen.

Schon die Dissertation von Stefanie Brauer-Noss aus dem Jahr 2017 trug den Titel „Unter Druck. Kirchenreform aus der Leitungsperspektive“. Nach dem Abitur hatte Stefanie Brauer-Noss in Bochum, Berlin und Münster Evangelische Theologie und Physik studiert. Die vor sieben Jahren aus dem Ruhrgebiet nach Frankfurt gezogene Gemeindepfarrerin fühle sich inzwischen hier zu Hause, betonte sie in ihrer Rede vor der Synode. „Wenn man unterwegs ist, ist es großartig, Navigationssysteme dabei zu haben. Da drückt man einfach auf das Feld ‚Nach Hause und schon wird der Weg angezeigt.“ Stefanie Brauer-Noss glaubt: „Für den Prozess EKHN2030 wünschten sich sicherlich viele auch einfach mal in der Navigation auf dieses Feld zu tippen: Nach Hause. Aber so einfach geht es nicht. Der Prozess EKHN2030 verlangt, dass wir Kirche weiterdenken müssen.“ Ihr persönliches Bild von Kirche beschreibt sie so: „Eine Kirche mit fluiden Strukturen, wo Menschen sich andocken können, wo, wie und solange sie möchten. Eine Kirche, die den Raum öffnet und selbst im Raum der Stadt wirkt - als öffentliche und nicht nur Mitglieder-orientierte Kirche mit ihren verschiedenen Profilen.“ Ihr Bild von Kirche sei zudem „eine inklusive Kirche, die neugierig ist, was aus ihr durch das Mitwirken vieler Menschen entsteht, eine Kirche die eintritt gegen Hass und Gewalt und Antisemitismus und für den Glauben und die Rechte aller Menschen einsteht.“ Auch wenn der Weg noch nicht im Detail klar sei, auch wenn es dieses Navi mit der Funktion „nach Hause“ nicht so einfach gebe, glaube sie fest daran: „Wir kommen an.“ Stefanie Brauer-Noss folgt auf dieser Stelle auf Holger Kamlah, der im April zum Stadtdekan gewählt worden war.


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